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Blog Weltreise 2008/2009

Woche zwei in der Sprachschule

Avatar of Martin Erichsen Martin Erichsen - 05. September 2008 - Americas

Ich habe gerade die zweite Woche hier in Oaxaca überlebt und mich gut eingelebt. Durch die Routine im Tagesablauf verging diese Woche wie im Flug.

Mein Spanisch ist nun schon wesentlich besser und ich kann jetzt halbwegs flüssig auf einfachem Niveau smalltalken. In der Schule haben uns Bert und Ellen verlassen und dafür kam Joseph aus den USA, ein 22 jähriger Phsychologiestudent, der für ein Jahr mit seiner Freundin hier in Oaxaca lebt. Die arbeitet in einem landwirtschaftlichen Projekt und berät die Bauern der Umgebung.

Diese Woche mache ich keinen Workshop und habe dafür zwei Intercambios, so dass ich viel Sprachpraxis bekomme: Rafael der Hausmeister, mein Intercambio am frühen Nachmittag, hat sich als sehr nett herausgestellt. Wir sind schon fast Freunde, gestern hat er mich nach Hause eingeladen und ich habe seine ganze Familie kennengelernt. Nach dem leckeren Mittagessen hat er mir "sein" Haus gezeigt. Eine geschmackvoll eingerichtete riesige Villa mit Swimmingpool, mehreren Bädern und Gästezimmern. Die Architektur des Hauses ist minimalistisch, für den mexikanischen Geschmack doch eher selten, da die Mexikaner sich gerne etwas bunter und kitschiger einrichten. Aber nicht der Chef von Rafael. In seinem Haus findet sich viel unverputzter Beton und an den Wänden Kunst von lokalen Künstlern. Ich war sehr beeindruckt.

Übernächste Woche Dienstag ist der Mexikanische Nationalfeiertag und der wird natürlich ausgiebig gefeiert. Rafa hat mich eingeladen, mit seiner Familie zu feiern, da kann ich dann eigenhändig erfahren, wie die Mexikaner abgehen. Ich bin schon sehr gespannt.

Alicia, mein zweiter Intercambio, ist auch sehr lieb und mit ihren 21 Jahren richtig erfrischend. Sie macht eine Ausbildung als Flugbegleiterin und braucht für den Job noch eine dritte Fremdsprache. Vor eineinhalb Jahren hat sie für ein halbes Jahr Köln besucht und es hat ihr so gut gefallen, dass sie sich für Deutsch entschieden hat. So hatten wir bei unserem ersten Treffen am Dienstag im Cafe des Theaters direkt viel zu erzählen. Alicia ist aber noch ganz am Anfang, wir lernen deutsche Vokabeln und ich versuche ihr ein paar einfache Satzkonstruktionen beizubringen. Die meiste Zeit sprechen wir Spanisch und so bekomme ich auch bei diesen Treffen viel Sprachpraxis.

Die Woche war ich noch im Kino, ich habe mit Anastasia aus den USA, ebenfalls einer Studentin der Sprachschule, ihrem Freund und dessen zehnjahrigen Tochter Ben Stillers neusten Film Tropic Thunder gesehen. Die Parodie auf diverse Kriegsfilme, von Rambo über Platoon bis hin zu Apokalypse Now ist extrem witzig, ich habe schon lange nicht mehr so gelacht (ich empfehle jedoch den Film in Englisch zu sehen, ich kann mir nicht vorstellen, dass der Humor in der deutschen Übersetzung rüberkommt).  Die Sprache des Films ist an vielen Stellen ziemlich eindeutig, einige sehr übertrieben Szenen des Films sind blutgetränkt und nicht für eine Zehnjährige geeignet. Aber die kleine Rue hat den Film anscheinend gut überstanden und die entspechenden nicht altersgerechten Stellen einfach nicht verstanden. Die Gewalt ist für amerikanische Kinder sowieso kein Problem, da werden die schon frühzeitig desensibilisiert.

Gestern war ich auf einem Raggea Konzert und habe schön abgetanzt, aber etwas zu viel Mezcal getrunken, so dass ich heute mit Kopfschmerzen aufgewacht bin. Mehr dazu morgen. Heute Nacht gehe ich mit Joseph und Freunden in einen Rockschuppen mit dem Namen "La Divina", das wird bestimmt gut und bedeutet vermutlich wieder Kopfschmerzen morgen früh.

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