Blog Weltreise 2008/2009

Nordinsel Neuseeland

27. February 2009, Martin Erichsen - New Zealand

Nach einer stürmischen Überfahrt bin ich auf der Nordinsel und im windigen "Windy Welli" Wellington angekommen, der Hauptstadt Neuseelands. Im Gegensatz zu der Südinsel ist die Nordinsel geradezu dicht besiedelt, hier leben drei der vier Millionen Einwohner. Weiterhin lebt hier der Großteil der Maori, Neuseelands erste Siedler aus Polynesien. Ich bin schon gespannt sie und ihre exotische Kultur kennenzulernen. Auf der Südinsel hatte ich noch keine Gelegenheit dazu, da sie dort kaum vertreten sind.

Ein Highlight Wellingtons ist das Te Papa Museum, das Nationalmuseum des Landes. Hier kann man sich einen guten Überblick über die Geschichte machen und erfährt viel über die Besiedlung aber auch die einzigartige Flora und Fauna. Durch den Einfluss der Engländer aber auch schon in geringerem Maße vorher der Maoris hat die Natur mit der biologische Kontamination durch nicht heimische Spezies zu kämpfen. Das bekannteste Beispiel ist der flügellose Vogel Kiwi, dem die Neuseeländer ihren Spitznamen verdanken. Dieser hatte auf der Insel keine natürlichen Feinde, es gab vor der Ankunft der Maoris nur ein Säugetier auf den Inseln, eine Fledermausart. Mit den neuen Bewohnern kamen auch diverse Säugetiere wie Ratten Hunde oder Opossums. Diese hatten dann mit vielen endemischen Arten ein leichtes Spiel.
Einen Abend bin ich Indisch Essen gegangen und hatte das wohl schärfste Curry der Welt. Es gab zur Auswahl die Stufen: Mittel, Scharf, Kiwi-Scharf, Indisch-Scharf und Englisch-Scharf. Ich habe "nur" Indisch-Scharf genommen und ich dachte ich kippe gleich mit einem Herzstillstand vom Stuhl. Interessant, dass die englische Schärfe noch höher als die indische eingestuft wurde. Hätte ich so nicht vermutet. Der Kellner sagte, dass die Engländer vor allem als Mutprobe das schärfste Curry essen.

Ich habe mich auch sportlich betätigt. Wie ja weltweit bekannt, nicht erst seit der Fernsehserie Flight or the Conchords, ist Neuseeland das Land von Lord of the Rings. Ich habe die Herausforderung angenommen und hatte die Tongariro Alpine Crossing gemacht, eine 6 stündige sehr sportliche Wanderung durch eine Vulkanische Landschaft und vorbei an Schwefelseen und am "Mount Doom", der eigentlich Mount Ngauruhoe heißt. 

Ich wollte ja eigentlich schon auf der Südinsel einen Skydive machen, aber das Wetter machte mir dort einen Strich durch die Rechnung. So habe ich dann bei guten Wetter die Gelegenheit genutzt am Lake Taupo aus 15.000 Fuß Höhe einen Tandemsprung zu machen. Der Freie Fall dauert nicht länger als eine Minute (weiter 5 Minuten für den Gleitflug) und der ganze Spaß kostet um die 200 Euro, aber dennoch ist es jeden Cent wert. Ein unglaubliches Erlebnis.

Bilder Skydive in Taupo

In Rotorura habe ich dann endlich eine traditionelle Maori-Show besucht. Besonders der Haka, ein Ritualtanz zur Einschüchterung des Gegners, ist vielleicht von dem Rugby-Nationalteam den All Blacks bekannt. Die Grimassen haben früher den Gegner bestimmt eingeschüchtert, aber ich kann mir leider das Lachen kaum verkneifen. Die weit aufgerissenen Augen sehen einfach zu witzig aus. Die Show war allerdings sehr touristisch und deshalb auch nicht sehr authentisch. Ich sollte ein wenig später das Glück haben, in Tauranga fand die nationale Haka-Meisterschaft statt und so konnte ich auch the "Real Thing" sehen.

Ein weiteres Highlight waren meine zwei Tauchgänge an den Poor Knight Inseln. Mit 120 Euro nicht ganz billig, aber ebenfalls jeden Cent wert. Das Wasser ist kühl und klar. Vor allem der erste Tauchgang, ein Macro-Tauchgang entlang der "Magic Wall", war für mich, der ich ein großer Freund von Nacktschnecken bin, fantastisch.

Weiter ging es im Programm, eine Delfintour in der Bay of Islands, einem wunderbaren Küstenabschnitt im Norden der Nordinsel, den James Cook 1769 enteckte und an dem sich die ersten Europäischen Siedler niedergelassen haben.

Letzter Stopp in Neuseeland war Auckland, das wirtschaftliche Zentrum des Landes. Hier gab es wieder das typische Großstadtprogramm: Latte Macchiato schlürfen, lecker essen gehen, und ausgedehnte Museumsbesuche. Von Auckland ging es zurück nach Sydney und von dort aus endlich nach Asien! Ich freue mich schon sehr auf das Chaos dort.

Bilder Nordinsel Neuseeland


Südinsel Neuseeland

20. February 2009, Martin Erichsen - New Zealand

Ich bin von Brisbane aus nach Christchurch geflogen, habe mir da ein günstiges Auto gemietet und damit zwei Wochen lang die Südinsel unsicher gemacht. Man kann hier zwar auch mit dem Bus reisen (es gibt hier normale Linienbusse und sogenannte Hop-on-off-Busse, die alle Sehenswürdigkeiten anfahren und man dann jederzeit aus- und einsteigen kann), aber Mietwagen sind günstig, man ist flexibel und kann jederzeit unterwegs anhalten. Die Strassen sind bestens ausgeschildert und sich zu verfahren ist fast unmöglich. Noch dazu ist der Verkehr sehr ruhig, denn es leben nur 1 Million Menschen (von 4 Millionen in ganz NZ) auf der Südinsel und somit trifft man auf den Landstrassen fast nur andere Touris mit Mietwagen und Wohnmobilen. Glücklicherweise ist NZ auch nicht sehr gross, die Nord- und Südinsel zusammen sind etwas grösser als Grossbritannien, so dass man nicht die gesamte Zeit hinter dem Steuer verbringt.

Landschaftlich ist NZ der Hammer, innerhalb einer halbtägigen Autofahrt kann man unterschiedlichste Klimazonen bestaunen: Berge, Gletscher, Fjorde, Traumstrände und Regenwälder, das ist unglaublich. So wechselhaft wie die Landschaft ist allerdings auch das Wetter. Mehrere Jahreszeiten an einem Tag kommen häufiger vor und wenn man auf das Wetter angewiesen ist, hilft nur Beten :-)

Von Christchurch aus bin ich zum Mount Cook gefahren, Neuseelands höchstem Berg und habe dort eine Tageswanderung zu Müller Hut gemacht. Ganz schön anstrengend, der Austieg (ca. 1000 Höhenmeter) hat insgesamt 3,5 Stunden gedauert, herunter ging es dann in 2 Stunden. Habe unterwegs noch Georg getroffen, einem 19 jährigen Deutschen, der mit Travel&Work-Visum durch das Land reist und zwischendurch arbeitet.

Anschliessend ging es nach Te Anau in Fjordland ganz im Süden, dort habe ich eine Tageswanderung auf einem Teilstück des berühmten Kepler Tracks gemacht. Am nächsten Tag bin ich über die szenische Strasse von Te Anau zum Mildford Sound gefahren, um dort morgens bei Regen und Nebel die obligatorische Bootstour zu machen. Die Stimmung war dennoch toll und die Fotos vom Fjord sind sehr stimmungsvoll geworden.

Von Milford Sound aus bin ich weiter nach Queenstown gefahren, ein kleiner Ferienort, der vor allem durch sein reges Nachtleben und seine extremen Freizeitangebote bekannt ist. Hier hat AJ Hackett als erster das Bungee-Springen kommerziell angeboten und man kann unter anderem mit Skydiving, Jet Boating oder dem berühmten 134 m Nevis-Bungee-Jump den Mut und die Nerven testen. Ich habe nur Jet Boating im Shotover River ausprobiert, das war ganz cool war, aber nicht extrem nervenbelastend. Dennoch hat es Spaß gemacht.

Einen Skydive wollte ich am Lake Wanaka machen, der nur wenige Kilometer von Queenstown entfernt ist, denn von dort soll man bei gutem Wetter Blick auf den Mount Cook haben. Leider war es aber an meinem Sprungtag zu windig und so musste ich den Tandem-Sprung aus 15.000 Fuß Höhe leider verschieben. 

Nach Queenstown ging es weiter an die Westküste der Südinsel und ich habe einen kurzen Fotostopp am Fox Gletscher gemacht. Noch am selben Tag bin ich weiter zum nur 25 km entfernten Franz Joseph Gletscher (der Österreicher von Haas hat den entdeckt und nach dem Kaiser benannt), dort habe ich übernachtet und am nächsten Morgen eine halbtägige Wanderung auf dem Gletscher mit Wanderstiefeln und Steigeisen gemacht. Leider war das Wetter wieder nicht so gut, aber nach anfänglichem Regen war es zumindest fast die ganze Zeit trocken, wenn auch nicht sonnig.

Danach bin ich weiter an der traumhaften Westküste Richtung Norden gefahren, habe mit die Pancake Rocks in Punakaiki angesehen und in Westport übernachtet, um am nächsten Morgen zum Abel Tasman Nationalpark weiterzufahren. Dort wollte ich eine Tageswanderung an der Küste machen, man kann sich mit einem Wassertaxi in eine nördliche Bucht bringen lassen und dann ein Teilstück des Abel Tasman Coastal Tracks laufen und sich anschließend wieder vom Wassertaxi abholen lassen. Leider hat es wieder den ganzen Tag geschüttet, so dass ich nur eine Tour mit dem Wassertaxi gemacht habe. 

Weiter gings nach Nelson, dort war ich im lokalen Museum und Abends im Kino (Gran Torino von Clint Eastwood, ein sehr guter Film, kann ich wärmstens empfehlen). Von Nelson bin ich über den Queen Charlotte Drive, einer wunderschönen Strasse am Queen Charlotte Sound entlang, nach Picton gefahren, wo ich dann die Fähre zur Nordinsel genommen habe.

So, das waren zwei Wochen im Schnelldurchlauf.

Bilder Südinsel Neuseeland


Brisbane

25. January 2009, Martin Erichsen - Australia

Ich habe leider von Brisbane nicht allzuviel gesehen, denn ich hatte mir irgendwo eine Mandelentzündung zugezogen und war ein paar Tage stark angeschlagen. Bin dann leider erst nach drei Tagen zum Arzt gegangen, der hat mir Penicillin verschrieben und die ich war nach einem weiteren Tag wieder fit.

Dennoch war ich am ersten Tag noch fit und war in der Queensland Art Gallery und Gallery of Modern Art, anschließend habe ich eine Tour mit dem CityCat auf dem Brisbane River gemacht und noch den CBD erkundet. Das war es auch schon.

Warum ich aber eigentlich nach Brisbane gekommen bin, war der Besuch meiner lieben Tante Sabine, die hier mit ihrem Lebenspartner Frank lebt und die ich schon einige Jahre nicht mehr gesehen habe. Die Abende in ihrem tollen Queenslandhaus waren sehr schön, wir haben zusammen den Australia Day gefeiert und waren in einem bewegenden aber sehr traurigen und schwermütigen Film: Revolutionary Road.

Bilder Brisbane