Blog Weltreise 2008/2009

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Moctezumas Rache

16. September 2008, Martin Erichsen - Americas

Meine dritte Woche hier in Oaxca ist nun auch schon wieder um und diesmal hat mich die Rache Moctezumas getroffen. Seit Donnerstag habe ich mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen, wo ich doch vorher immer so stolz auf meinen unverwüstlichen Magen war.

Freitag ging es mir dann wieder etwas besser und in meinem Übermut bin ich ein weiteres mal mit meiner Lehrerin Marisol, drei Freundinnen, meiner neuen Mitschülerin Omarah aus Jamaika, Kari und ihrem Mann Muray ins Cafe Central gegangen. Und auch diesmal haben wir schön bis morgens um halb fünf gefeiert, Mezcal getrunken und getanzt.

Natürlich ging es mir am nächsten Tag richtig schlecht, neben den üblichen Kopfschmerzen meldete sich auch mein Magen wieder und abends kam noch leichtes Fieber dazu. Sonntag lag ich dann komplett flach, aber Montag ging es dann zum Glück wieder so einigermassen.

Ansonsten habe ich weiter fleissig Spanisch gelernt, war zweimal Laufen, zweimal im Kino (Mamma Mia und Batman) und habe mir am Mittwoch mit meinem Klassenkameraden Joseph und seiner Freundin das WM-Qualifikationsspiel Mexiko-Kanada angesehen, welches die Mexikaner überlegen gewannen.


Reggae Konzert: Tercera Raiz

07. September 2008, Martin Erichsen - Americas

Letzten Donnerstag war ich mit meiner Spanischlehrerin Marisol, meinem Intercambio Alicia und drei Freundinnen von Marisol im Cafe Central auf dem Konzert der Gruppe Tercera Raiz (richtig, fünf Frauen und ich als Hahn im Korb :-))) ).

Der Name Tercera Raiz bezieht sich auf die dritte Wurzel der Mexikaner, den Sklaven aus Afrika, die neben den Indios und den Spaniern den dritten Teil des Bevölkerungsmixes ausmachen.

Die Musik war dementsprechend eine Mischung aus Reggae, Ska und mexikanischen Rhythmen.

Hier ein kleiner Ausschnitt des Konzerts:

Nach zwei Runden Mezcal und ein paar Indios waren wir dann alle in Top-Stimmung und haben bis morgens um 3 Uhr durchgetanzt. Anschliessend ging es dann noch in eine Bar mit dem Namen "Elephante", da war aber nicht mehr viel los. Um kurz vor vier war ich im Bett und am nächsten morgen musste ich mit ordentlichen Kopfschmerzen um 8 Uhr aufstehen und mich in die Schule schleppen. Marisol war erstaunlicherweise topfit, aber sie ist ja auch zehn Jahre jünger als ich :-)


Woche zwei in der Sprachschule

05. September 2008, Martin Erichsen - Americas

Ich habe gerade die zweite Woche hier in Oaxaca überlebt und mich gut eingelebt. Durch die Routine im Tagesablauf verging diese Woche wie im Flug.

Mein Spanisch ist nun schon wesentlich besser und ich kann jetzt halbwegs flüssig auf einfachem Niveau smalltalken. In der Schule haben uns Bert und Ellen verlassen und dafür kam Joseph aus den USA, ein 22 jähriger Phsychologiestudent, der für ein Jahr mit seiner Freundin hier in Oaxaca lebt. Die arbeitet in einem landwirtschaftlichen Projekt und berät die Bauern der Umgebung.

Diese Woche mache ich keinen Workshop und habe dafür zwei Intercambios, so dass ich viel Sprachpraxis bekomme: Rafael der Hausmeister, mein Intercambio am frühen Nachmittag, hat sich als sehr nett herausgestellt. Wir sind schon fast Freunde, gestern hat er mich nach Hause eingeladen und ich habe seine ganze Familie kennengelernt. Nach dem leckeren Mittagessen hat er mir "sein" Haus gezeigt. Eine geschmackvoll eingerichtete riesige Villa mit Swimmingpool, mehreren Bädern und Gästezimmern. Die Architektur des Hauses ist minimalistisch, für den mexikanischen Geschmack doch eher selten, da die Mexikaner sich gerne etwas bunter und kitschiger einrichten. Aber nicht der Chef von Rafael. In seinem Haus findet sich viel unverputzter Beton und an den Wänden Kunst von lokalen Künstlern. Ich war sehr beeindruckt.

Übernächste Woche Dienstag ist der Mexikanische Nationalfeiertag und der wird natürlich ausgiebig gefeiert. Rafa hat mich eingeladen, mit seiner Familie zu feiern, da kann ich dann eigenhändig erfahren, wie die Mexikaner abgehen. Ich bin schon sehr gespannt.

Alicia, mein zweiter Intercambio, ist auch sehr lieb und mit ihren 21 Jahren richtig erfrischend. Sie macht eine Ausbildung als Flugbegleiterin und braucht für den Job noch eine dritte Fremdsprache. Vor eineinhalb Jahren hat sie für ein halbes Jahr Köln besucht und es hat ihr so gut gefallen, dass sie sich für Deutsch entschieden hat. So hatten wir bei unserem ersten Treffen am Dienstag im Cafe des Theaters direkt viel zu erzählen. Alicia ist aber noch ganz am Anfang, wir lernen deutsche Vokabeln und ich versuche ihr ein paar einfache Satzkonstruktionen beizubringen. Die meiste Zeit sprechen wir Spanisch und so bekomme ich auch bei diesen Treffen viel Sprachpraxis.

Die Woche war ich noch im Kino, ich habe mit Anastasia aus den USA, ebenfalls einer Studentin der Sprachschule, ihrem Freund und dessen zehnjahrigen Tochter Ben Stillers neusten Film Tropic Thunder gesehen. Die Parodie auf diverse Kriegsfilme, von Rambo über Platoon bis hin zu Apokalypse Now ist extrem witzig, ich habe schon lange nicht mehr so gelacht (ich empfehle jedoch den Film in Englisch zu sehen, ich kann mir nicht vorstellen, dass der Humor in der deutschen Übersetzung rüberkommt).  Die Sprache des Films ist an vielen Stellen ziemlich eindeutig, einige sehr übertrieben Szenen des Films sind blutgetränkt und nicht für eine Zehnjährige geeignet. Aber die kleine Rue hat den Film anscheinend gut überstanden und die entspechenden nicht altersgerechten Stellen einfach nicht verstanden. Die Gewalt ist für amerikanische Kinder sowieso kein Problem, da werden die schon frühzeitig desensibilisiert.

Gestern war ich auf einem Raggea Konzert und habe schön abgetanzt, aber etwas zu viel Mezcal getrunken, so dass ich heute mit Kopfschmerzen aufgewacht bin. Mehr dazu morgen. Heute Nacht gehe ich mit Joseph und Freunden in einen Rockschuppen mit dem Namen "La Divina", das wird bestimmt gut und bedeutet vermutlich wieder Kopfschmerzen morgen früh.