Blog Weltreise 2008/2009

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Machu Picchu

26. October 2008, Martin Erichsen - Americas

Bilder Machu Picchu und Cuzco

Noch mit Muskelkater von meinem Ausflug in die Wanderwelt ging es auf nach Cuzco und in das heilige Tal, dem Zentrum des Inkareichs. Cuzco liegt auf 3300 Metern Höhe und dementsprechend ist es hier nachts ziemlich schattig, tagsüber entfachen die Sonnenstrahlen in dieser Höhe ihre Wirkung und es wird ordentlich heiss. Ich will ja nicht andauernd jammern, aber zu meinem Muskelkater gesellte sich in Cuzco noch eine ordentliche Erkältung, die mich einen Abend und einen Vormittag ans Bett fesselte.

So konnte ich auch nicht wie beabsichtigt einen alternativen Inkatrail laufen (DEN Inkatrail muss man mindestens ein halbes Jahr im Vorraus reservieren und noch dazu ist er mit weit über 300 US$ recht teuer), sondern musste den Zug zu dem "alten Gipfel" nehmen. Es gibt zwei Züge, einen günstigeren Backpacker-Zug und den teureren Vistadome mit Panoramadach inkluvive kleinem Snack an Bord. Ersterer war leider schon ausgebucht und so musste ich in den sauren Apfel beißen und 140 US$ für Hin- und Rückfahrt hinblättern. Dazu kommen noch 30 EUR Eintritt und 10 EUR Bustransfer vom Bahnhof in Aguas Calientes zu den Ruinen. Perurail hat aber leider ein Monopol auf die Strecke und so kommt man um die saftigen Preise nicht drumherum. Man kann etwas sparen, indem man ein Teilstück mit dem Bus fährt, aber so viel ist das dann auch wieder nicht und meiner Meinung nach lohnt sich der Stress nicht.

Natürlich ist der Machu Picchu trotz der hohen Anreisekosten und der Millionen von Touristen, die sich zwischen den Resten der alten Inkastadt tummeln, sehenswert. Die Landschaft und die Aussicht auf steile bewaldete Berge und athemraubende tiefe Schluchten ist einfach einzigartig.

Das heilige Tal und Cuzco haben natürlich noch eine ganze Menge weiterer Attraktionen zu bieten, ich  habe unter anderem noch Sacsayhuamán (grösste Inkafestung und mit "Sexy Woman" hat man noch eine sehr gute Eselsbrücke), Coricancha (wichtigster Inkatempel, nachdem die Spanier das Gold nach Hause geschafft hatten, haben sie den alten Tempel mit einem beeindruckendem Kloster überbaut) und natürlich die Kathedrale, die Iglesia de la Compañia de Jesus und Iglesia San Blas angesehen, tolle Barockkirchen mit einem ganz eigenen andentypischen Stil: es wurden alte religiöse Elemente der Inkas eingearbeitet, um die neü Religion der einfachen Bevölkerung verständlich und schmackhaft zu machen. In der Iglesia de San Blas findet man beispielsweise Heiligenbildnisse mit eingearbeiteten Kokablättern.


Arequipa und Cañon del Colca

12. October 2008, Martin Erichsen - Americas

Von Nazca aus ging es mit dem Nachtbus (purer Luxus: 180 Grad Liegesitze, Abendessen und Frühstück an Bord) nach Arequipa, mit knapp 800.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Perus. Arequipa ist der ideale Ort, um sich auf dem Weg nach Cuzco und dem Titikakasee an die Höhe zu gewöhnen. Außerdem findet man in der Umgebung die zwei tiefsten Canyons der Welt, Cañon del Cotahuasi (3345m) und Cañon del Colca (3191m), die beide mehr als doppelt so tief wie der Grand Canyon in den USA sind.

Hier ein paar Eindrücke aus Arequipa, welche auch die weisse Stadt genannt wird, weil für den Bau der historischen Gebäude das helle Sillar-Gestein vulkanischen Ursprungs verwendet wurde:

Bilder Arequipa

Ich hatte mich entschlossen, meine Kondition zu testen und habe eine Bergtour im Cañon del Colca gemacht. Die zwei Tage waren wirklich anstrengend, vor allem wegen der dünnen Höhenluft, aber auch wegen des wenigen Schlafes, denn es ging an beiden Tagen mitten in der Nacht los.

Ich wurde am Dienstag um 1 Uhr abgeholt und zum Busbahnhof gebracht, um dort den Bus zum Cruz del Condor zu nehmen, wo ich mit zwei 23 jährigen Deutschen zusammentreffen sollte, die einen Tag vorher gestartet sind. Nach fünfstündiger Fahrt über Schotterpisten in einem überfüllten Bus, auf der ich kein Auge  zugetan habe,  kam ich dann am Cruz an. Dort hatte ich viel Zeit um auf den Andencondor zu warten, den man mit viel Glück hier antrifft. Nach drei Stunden ließ sich ein junger Condor in einiger Entfernung blicken und da ich meinen Beobachtungsposten richtig gewählt hatte, konnte ich dank Tele ein paar Fotos schießen. Eine weitere Stunde später traf ich die beiden Deutschen Studis Alex und Kai sowie unseren 17 Jahre jungen Führer Pablo und der Trek konnte endlich beginnen. Das Ziel der ersten Etappe war die Oase auf dem Grund des Canyons, die mit ihrem milden Mikroklima und den von weiten sichtbaren Swimmingpools lockt. Aber vorher war erst der vierstündige steile und steinige Abstieg zu bewältigen. Gut und ohne Sturz unten angekommen gab es ein leckeres Mittagessen und nach kurzer Erholung schnappten wir uns unsere Rucksäcke, um den Weg fortzusetzen. Ein einstündiger steiler Anstieg zu einem der kleinen Dörfer des Canyons hätte mir dann fast den Rest gegeben, ich hatte ja durchgemacht, nicht geschlafen und die Jungs haben ein ordentliches Tempo angeschlagen, welches ich Opa nur mit Mühe mithalten konnte. Zum Glück war das auch die letzte grössere Anstrengung des Tages, denn wir mussten nur noch eine Stunde bergab klettern, um endlich die Oase zu erreichen. Der Abend war nach diesem langem Tag für mich sehr kurz, nach einem Bad im kalten Pool, einem guten Abendessen, einer Tasse Mate de Coca und zwei Bierchen fiel ich um 20 Uhr ins Bett der spartanischen Hütte unserer Unterkunft und war nach 5 Minuten eingeschlafen.

Mitten in der Nacht um 3 Uhr weckte uns Pablo und wir begannen im Dunklen den dreistündigen Aufstieg. Um 5 Uhr konnten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang bewundern, allerdings hatte ich an diesem Punkt schon ganz schön zu kämpfen. Der Pfad war sehr steil, meine aden schmerzten und die dünne Höhenluft tat ihr übriges. Eine halbe Stunde später erreichten wir endlich nach 1000 hart erkämpften Höhenmetern den Rand des Canyons und ich war am Ende. Nassgeschwitzt und nach Luft schnappend, aber glücklich mit den Jungspunden einigermassen mitgehalten zu haben. Eine weitere halbe Stunde spater kamen wir dann im örtchen Cabanaconde an, wo uns ein leckeres Frühstück erwartete.

Alles in allem war die doch Tour sehr anstrengend, aber ich bin froh, sie gemacht zu haben. Die Landschaft ist absolut beeindruckend, das karge Hochland und die umgebenden schneebedeckten Gipfel der über 6000m hohen Vulkane bilden eine einzigartige Kulisse.

Bilder Canyon del Colca


Die Linien von Nazca

06. October 2008, Martin Erichsen - Americas

Nachdem ich mich vom anstrengenden Vortag erholt habe ging es um 8 Uhr los in Richtung Flugfafen.

Die Hauptattrakion und der Touristenmagnet in Nazca sind die Nazca-Linien mitten in der Wüste, die man erst in den 20er Jahren entdeckt hat. Die Linien wurden von der prekolumbianischen Nazca-Kultur errichtet. Wie und warum ist allerdings bis heute ungeklärt und es gibt viele zum Teil sehr abenteuerliche Theorien. Eine deutsche Mathematikerin, Maria Reiche, hat ihr Leben der Erforschung der Linien gewidmet und laut ihrer Theorie wurden die Linien mit Hilfe von Seilen und komplexen mathematischen Berechnungen erschaffen. Erich von Däniken sieht in den Linien natürlich wieder mal einen Beweis für ausserirdische Besucher auf unserem schönen blauen Planeten.

Für 60 US$ (der Preis variiert je nach Saison zwischen 40 und 90 US$) kann man in einer kleinen Chessna zu fünft einen halbstündigen Überflug machen und kaum ein Tourist lässt sich den entgehen. Ich hatte Glück und durfte vorne neben dem Piloten sitzen und hätte so im Notfall eingreifen können. Aber unser Pilot war mit seinen 6.000 Flugstunden ein alter Hase und so konnten wir beruhigt unsere Fotos schießen und sind sicher wieder gelandet.

Bilder Nazca